Ich möchte im Vorfeld tiefer auf einige Textpassagen eingehen. Ich möchte Euch, liebe Leserinnen und Leser, inspirieren, die Gedanken hinter den Worten für Euch selbst zu ergründen.
„Sie stand einfach da. Nicht aus Fleisch, nicht aus Licht – aus beidem zugleich. Ihre Haut schimmerte, als sei sie von taufrischen Blättern gewebt, ihre Augen weit wie die Erinnerung an einen Traum, den man nie hatte. "Alles nur Atome", sagte sie und lächelte. Doch es war ein Lächeln jenseits aller Physik.“ ...aus „Die Wächter der Waage – Die Schatten kommen“, ein Roman von Lennart Cole (Erscheinungsdatum Teil 1 Q4/2025)
Was bleibt, wenn alles sich auflöst?
Wir leben in einer Welt der Festkörper: Häuser, Namen, Karrieren, Körper. Doch tief in uns ahnen wir, dass das, was wir für fest und sicher halten, nur eine fragile Oberfläche ist, ein erschaffenes Modell. Die Figur Mara tritt in „Die Wächter der Waage“ wie ein Riss in dieser Oberfläche auf – ein Riss, durch den das Licht flackert. Sie ist nicht laut. Sie ist einfach da. Und mit einem einzigen Satz zerlegt sie unser ganzes Weltbild: „Alles nur Atome.“
Was nach nüchterner Wissenschaft klingt, wirkt in diesem Kontext wie ein metaphysischer Hammerschlag. Es ist der Moment, in dem Constantin – und mit ihm der Leser – begreift: Die Materie ist nicht die Wirklichkeit. Sie ist nur ihr Schatten.
Das Lächeln jenseits aller Physik
Das Lächeln, das Mara zeigt, ist kein menschliches. Es ist das Lächeln der Bäume im Wind. Das Lächeln einer Erinnerung, die nicht stirbt. Vielleicht sogar das Lächeln des Universums, das sich seiner selbst bewusst wird.
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